"Es ist wichtig, sich eine klare Linie anzueignen"
Schiedsrichter-Obmann Nils Liewald spricht über das Schiedsrichterwesen
Im nächsten Interview stellt sich unser Schiedsrichter-Obmann und Herrenspieler Nils Liewald den Fragen. Dabei verrät er, wie sein erstes offizielles Spiel lief und was das wichtigste ist, um als junger Unparteiischer aufzusteigen.
Hi Nils, du hast bei uns im Verein auch mehrere Positionen inne und entsprechend derzeit von dieser Sicht her jede Menge Zeit. Wie sieht es derzeit bei dir aus?
N: Soweit ganz gut, danke. Aus dieser Sicht ist das richtig. Allerdings kommt mir das Ganze zeitlich entgegen, da ich mich aktuell auf meine Gesellenprüfung vorbereite. Ich bin gerade mitten in den Planungen und Vorbereitungen für mein Gesellenstück.
Wann hast du mit der Schiedsrichterei angefangen und wie bist du dazu gekommen?
N: Das war im September 2015. Zu diesem Zeitpunkt wurde in Bockenem ein Anwärterlehrgang angeboten und mich hat die Schiedsrichterei zuvor schon immer interessiert.
Erinnerst du dich noch an dein erstes Spiel? Wie lief es?
N: Ja, das erste offiziell angesetzte Spiel war ein B-Jugendspiel zwischen dem JFV Süd und Rot-Weiß Wohldenberg in Sehlem. Es lief ganz gut. Ich meine, es war ein eindeutiges Ergebnis mit zwei gelben Karten. Torsten Katze war als Unterstützung an der Seitenline dabei.
Was war aus deiner Sicht dein wichtigstes oder interessantestes Spiel?
N: Das war am 31. März 2019 in der Bezirksliga Hannover zwischen dem Ersten und Drittplatzierten. Das Spiel ging 1:1 aus, ich hatte eine Beobachtung und es war ein emotionsgeladenes und intensives Spiel, was ich aber mit lediglich fünf gelben Karten beenden konnte.
Du bist ja schnell aufgestiegen, pfeiffst Bezirksliga und wirst noch höher an der Linie eingesetzt. Was ist das Wichtigste, um als junger Schiedsrichter schnell nach oben zu kommen?
N: Man sollte viel Ehrgeiz mitbringen, immer alles geben und sich auch an schlechten Tagen nicht unterkriegen lassen. Es ist wichtig, sich eine klare Linie anzueignen und das Ziel nicht aus den Augen zu verlierern.
Wie ist das eigentlich, wenn man bei einem wichtigen (Nicht-)Pfiff wie einem Tor, Elfmeter oder Ähnlichem schnell merkt, dass man falsch liegt. Beeinflusst das einen im weiteren Spielverlauf?
N: Die richtige Antwort wäre natürlich NEIN! Allerdings hat man diese Entscheidung natürlich das ganze Spiel über im Hinterkopf und so kann es natürlich sein, dass einem diese Entscheidung, wenn auch unbewusst, irgendwie beeinflusst.
Du hast inzwischen den Posten des Obmanns im Verein übernommen. Was ist da zu tun und wie versuchst du, neue Schiedsrichter für den SVB zu gewinnen?
N: Man ist für die organisatorischen Aufgaben die das Schiedsrichterwesen des Vereins betreffen verantwortlich und kümmert sich um die Gemeinschaft der örtlichen Schiris. Zudem stehe ich natürlich auch bei Fragen zur Verfügung, vorallem für die Jüngeren und Neuen. Um neue Schiedsrichter zu gewinnen, kann man die Jugend, Ehemalige und Außenstehende ansprechen, um sie dazu- oder zurückzugewinnen.
Was hast du persönlich als Schiedsrichter noch für Ziele?
N: Sobald es bei mir privat wieder ruhiger wird und die Situation es hoffentlich bald wieder zulässt, möchte ich noch einmal angreifen und versuchen, in die Landesliga aufzusteigen.
