Am Mittwochabend um 19.42 Uhr war es vollbracht: Die Mitglieder des SV Bockenem 2007 stimmten zu 100 Prozent der Fusion mit dem FC Ambergau/Volkersheim zu. Zuvor hatte dieser bereits bei lediglich einer Enthaltung der Verschmelzung beider Vereine sein Okay gegeben. Beide Vereine werden daher zum Start der neuen Saison am 1. Juli diesen Jahres gemeinsam als SV Ambergau Bockenem an den Start gehen.
Im Vorfeld der Sitzungen war noch einmal Vieles zu erledigen, der bürokratische Aufwand war sehr hoch. Eine handvoll Personen aus beiden Vereinen hatten über die Ostertage fast schon eine Standleitung, um die rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Schließlich sollte alles seine Richtigkeit haben, damit die Notarin Saskia Koch am entscheidenden Tag nicht noch den Daumen nach unten senkt. „Am Ende war es eher so, dass die Fusion noch an der Bürokratie anstatt an den Mitgliedern scheitert“, blickte der FC-Vorsitzende Christoph Scheer zurück. Doch letztlich passte alles, auch Dank des tollen Teams, das von Anfang bis Ende gut zusammengearbeitet habe, meinte die Bockenemer-Vorsitzende Katja Lauterbach. Insbesondere Stefan Hinz (SVB) und Jens-Michael Guder (FC) hatten sich sehr stark eingebracht, aber auch so einige andere.
Die Versammlungen waren beide recht schnell abgehandelt. Zunächst waren Ambergau/Volkersheim an der Reihe. Dort gab es im Vorfeld noch zwei Anträge von Otfried Schwarz, die neue Satzung abzuändern. Zum einen wollte er den Vereinsnamen um „Volkersheim“ erweitern, zum anderen sollte nicht wie vorgesehen einer der vier Vorstände alleinvertretungsberechtigt sein. Der zweite Antrag wurde nach kurzer Diskussion und Erklärung über die Bedeutung zurückgezogen. Antrag eins wurde bei zwei Ja-Stimmen und wenigen Enthaltungen mit großer Mehrheit abgelehnt. „Wenn wir die Satzung nun anders verabschieden, kann es sein, dass die ganze Fusion hinfällig wird, weil die Bockenemer nicht zustimmen wollen oder gar nicht abstimmen können, weil ihnen der veränderte Satzungsentwurf im Vorfeld nicht vorlag“, so die Warnung aus der „Fusionsgruppe“. Letztlich kam es aber nicht dazu.
„Wir werden nun ein wenig Luftholen und dann geht es weiter“, so Bockenems-Vorsitzende Katja Lauterbach. Allzu viel Pause können die Verantwortlichen jedoch nicht einlegen, denn die Unterlagen müssen nun rechtzeitig beim Landessportbund und beim Fußballverband eingereicht werden, damit bis zur Mannschaftsmeldung alles erledigt ist. Die erste Mitgliederversammlung des neuen Vereins ist für Ende August oder Anfang September geplant. Dort werden auch zum Beispiel die künftigen Mitgliedsbeiträge und natürlich der neue Vorstand gewählt. Wer dort einen Posten übernimmt, wird Teil der nächsten Gespräche sein. Wie bereits berichtet ist die Vorstandsstruktur anders, als bislang.
„Der Vereinsvorstand setzt sich zusammen aus den vier Vorsitzenden. Diese sind alleinvertretungsberechtig“, heißt es in der Satzung. Es wird also nicht mehr die übliche Form von Vorsitzenden, Stellvertreter, Kassenwart, Schriftführer und noch einige Posten mehr geben. Stattdessen gibt es die vier Vorsitzenden, die sich die Aufgaben untereinander aufteilen. Diese können sich für ihren Bereich dann jeweils ein Team zusammenstellen. Die vier Bereiche umfassen Aufgaben in den Bereichen Organisation, Finanzen, Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit und dem sportlichen Bereich.
Nun gilt es jedoch zunächst einmal die letzten Formalitäten abzuarbeiten, bevor der neue Verein zum 1. Juli an den Start gehen kann. Neben dem SV Ambergau Bockenem gibt es dann noch den VfR Bornum als fußballtreibenden Verein im Stadtgebiet Bockenem.